Zu Gast in der Sparkasse, vhs Münster und im Hub Münsterland
Die „Gründungstage“ der Initiative ‚Münster gründet‘ boten knapp 30 Workshops, Seminare und Veranstaltungen. Den Auftakt zur dreitägigen Veranstaltungsreihe vom 14. bis 16. November machte die vhs Münster mit dem Workshop „Akquise macht Spaß!“ in der Sparkasse Münsterland Ost an der Weseler Straße.
Sketchnotes, gezeichnete Notizen auf Flipcharts oder Plakaten, waren das Thema von Dozentin Hille Czygan am Nachmittag. Wenn es nicht nur Text gibt, sondern dazu noch Bilder, Darstellungen, Strukturelemente wird alles anschaulicher und bleibt besser im Kopf.
Dozentin Hille Czygan bringt viele Vorteile der Methode auf’s Papier.
Wie entsteht auf einer Moderationswand oder einem Flipchart ein anschauliches Erklärbild? Dafür machte die Münsteranerin mit den Gründerinnen und Gründern viele Schritte bis zum fertigen Bild.
Was will ich darstellen, welche Erklärungen und Symbole benutze ich dafür?
Sketchnotes mit System entwerfen: Welche Formate kann ich wählen?
Bitte Stifte, Strichstärke und einfache Symbole mit Wow-Effekt wählen.
Anordnung, Gliederungszeichen, farbige Schatten heben Inhalte hervor.Fertig ist die selbst erstellte visualisierte Präsentation.
Die „Gründungstage“ boten handgemachte und moderne digitale Lösungen im Geschäftsalltag.
Die Initiative münster gründet! unterstützt Existenzgründungen in Münster mit qualifizierten Informationsangeboten, kompetenten Beraterinnen und Beratern, innovativen Projekten und Konzepten. Gründungsinteressierte finden auf www.muenster-gruendet.de weitere Veranstaltungen für Herbst und Winter.
vhs-Dozentinnen und Dozenten aus Münster besuchen Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energienin Saerbeck
Beim Jahresthema „Münster bleibt cool – 17 Ziele für eine lebenswerte Zukunft“ bietet die vhs Münster eine Vielzahl an Veranstaltungen an. In der vergangenen Woche folgten Dozent*innen und Mitarbeitende der vhs Münster aus den Bereichen Kultur, Sprachen, Wirtschaft und Beruf und IT in Begleitung der vhs-Direktorin Dr. Anna Ringbeck der Einladung des vhs-Freundeskreises zur Exkursion zum Bioenergiepark Saerbeck.
Freundeskreis-Vize Harald Schütz begrüßte die Gruppe am Eingang
Bei der Führung wurde die beeindruckende Dimension des seit 2011 auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionslagers entwickelten Bio-Energieparks mit den Bereichen Windkraft, Photovoltaik und Biogas spürbar. Der Bioenergierpark versteht sich als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energie und die Energiewende und versorgt u. a. die Gemeinde sowie das Schulzentrum mit nachhaltig produziertem Strom.
Bioenergiepark Saerbeck: Stoffstrom, Windkraft und Photovoltaik
Dort wird nicht nur Strom produziert, sondern auch geforscht und gelehrt. Ein Teil des Parks des ehemaligen Munitionsdepots steht unter Naturschutz. Auf dem Gelände haben sich Unternehmen, Bildungseinrichtungen und weitere Nutzer angesiedelt, die die Energiewende unterstützen.
Andreas Fischer (1. v. li.), der die Entwicklung des Parks von Anfang an als Bauamtsleiter begleitet hat, stellt sein Expertenwissen nun für Führungen zur Verfügung. Dass es gelungen ist, den Park zum außerschulischen Lernort für Nachhaltige Bildung, einem Ort für inklusives Arbeiten und Forschungszentrum der Hochschulen auszubauen, erfüllt ihn mit Stolz.
Biogaserzeugung mit Gas Engines im Bioenergiepark Saerbeck
Gepflegt wird das Gelände von Mitarbeitenden der Ledder Werkstätten, so wird auch die soziale Komponente mit einbezogen. Zum Abschluss war es möglich in die Schaltzentrale eines Windrades zu schauen. Die 7 Windkraftanlagen dominieren den Bioenergiepark – sie liefern die größte Strommenge und sind mit einer Gesamthöhe von 199,5 Metern sozusagen das Ausrufezeichen des Bioenergieparks.
Andreas Fischer erklärt, wie eine Windkraftanlage gesteuert wird
Sichtliche Freude bereitete Harald Schütz der Blick auf den Stromzähler an diesem produktiven Herbsttag in einem der Windräder. Eine Saerbecker Bürgergenossenschaft hält Anteile daran.
Die Exkursion ging zurück auf eine Einladung vhs-Freundeskreises. Der Förderverein unterstützt besondere Veranstaltungen, Projekte, Schwerpunktthemen sowie Vernetzungsmöglichkeiten von vhs-Dozierenden als Dank für ihre langjährige engagierte Kurstätigkeit.
Beeindruckend groß ist der Innenraum einer Windkraftanlage
Den Wasserhahn voll aufdrehen und ein bis zwei Liter herauslaufen lassen… dass sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Wasserentnahme tun, denn so verringere sich die Keimzahl im meist stehenden Wasser beträchtlich. Maximal zulässig sind 100 Teile in einem Milliliter Wasser als Gesamtkeimzahl – um sie verlässlich zu finden, dafür wird das Labor des UKM zuverlässig tätig, auch für unser Trinkwasser in Münster. Unser heimisches Trinkwasser aus der Hohen Ward und anderen Wasserwerken wird zusammengemischt und hat je nach Herkunft eine ganz unterschiedliche Qualität im Rohwasser.
Das war nur einer der praktischen Ratschläge von Prof. Dr. Thorsten Kuczius vom Universitätsklinikum Münster im gestrigen Vortrag „Wasser ist Leben und saubereres Wasser bedeutet Überleben“.
Prof. Dr. rer. nat. Thorsten Kuczius, Bereichsleiter Umwelthygiene am Universitätsklinikum Münster, Foto: UKM
„Und bitte, schauen Sie sich den verkalkten Perlator am Wasserhahn an und legen Sie ihn in Essig“, schmunzelt er. Denn an den Rändern und überall dort wo es feucht ist, fühlen sich auch Bakterien wohl. Er erklärte die Entstehung von Biofilmen, Besiedelung und ständig neue Entstehung von Bakterien, Nachweis durch Probenentnahme und Anzüchtung und Maßnahmen zur Bekämpfung. Wie in der Trinkwasserverordnung gefordert, dauert es zum Beispiel zehn Tage bis Legionellen sicher nachzuweisen sind.
Wie sie mit modernen Methoden in nur wenigen Stunden nachzuweisen sind, und warum eine Wasserbeprobung im UKM noch viel genauer durchzuführen ist, um über Membrane mit kleinsten Rückständen genauesten Aufschluss über die vorliegende Keimbelastung zu erhalten, um sie zu senken und steriles Wasser in bestimmten Klinikumsbereichen zu erhalten, darüber sprach er in seinem faktenreich aufgebauten Vortrag.
„Steriles Wasser erhalten Sie übrigens auch durch Abkochen“, aber das sei zum normalen Trinken gar nicht nötig. Er trinke Wasser aus dem Wasserhahn: „Aber bitte bewahren Sie selbst aufgesprudeltes Wasser höchstens ein bis zwei Tage auf und schütten es dann in die Blumen.“ Und ein Glas zu verwenden, um Mundkeime nicht in die Flasche zu bringen, dazu riet er auch.
So leistete der Wissenschaftler im vhs-Forum einen aufschlussreichen Wissenstransfer zwischen Uni und Volkshochschule, freute sich Dr. Anna Ringbeck, vhs-Direktorin.
200 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren haben von April bis August an knapp 70 Veranstaltungen rund um die Themen Natur, Nachhaltigkeit und Umwelt teilgenommen. 86 Kinder Kids erhielten eine Urkunde nach dem Besuch ihrer Workshops.
Thomas Paal, Stadtdirektor der Stadt Münster, und VHS-Fachbereichsleiterin Regula Püschel haben die bunte Urkunde an knapp 40 anwesende Kids im Beisein ihrer Eltern überreicht.
Knapp 40 Kids mit buntem Zukunftsdiplom mit Fachbereichsleiterin Regula Püschel und Stadtdirektor Thomas Paal im vhs -Forum
Nach dem Besuch der Mitmach-Veranstaltungen von April bis August erhielten die Kinder einen Stempel auf ihre Karte. Drei Stück brauchten sie für ihr Diplom. „Ich habe neun Stempel“, strahlt Josi, acht Jahre alt, und erzählt bei der Abschlussveranstaltung von ihrem letzten Workshop mit Bienenwachs. „Da habe ich eine Kerze gebastelt.“
Josi hat ihre Karte mit neun Stempeln zur Übergabe mitgebracht.
Im Kinderspielzeugmuseum mit ganz alten Ausstellungsstücken zum Liebhaben gefiel es Josi besonders gut. Tomatensauce auf dem Kochfahrrad „Pepe“ kochen, das hat ihr Spaß gemacht. Gerettete Lebensmittel hat die Initiative Sichtwechsel_2030 im Juli drei Mal mit Kindern zu leckeren Gerichten geschnippelt und verkocht.
von li.: Yvonne und Verena haben mit Kids geschnippelt und gekocht.
Auch Lotta und Mia, beide neun Jahre alt, haben zu zweit und alleine viele Veranstaltungen besucht. „Ich war bei ‚Was quakt denn da?‘ mit dem Netz im Wasser keschern!“ meint Lotta lachend und hat jede Menge Neues über die Natur in der Biologischen Station Rieselfelder erfahren.
„Beim ‚fairwursten‘ haben wir Tofubällchen und Brotlinge zum Grillen gemacht“. Das war bei einem Kochworkshop der fairTeilbar in der VHS-Küche im Gesundheitshaus.
Mia und Lotta, beide 9 Jahre alt, haben viel Neues gelernt.
Sie haben beim Kinderzukunftsdiplom auch einen mobilen Kühl-schrank gebaut oder Papier geschöpft. Die 250 Kartoffelsorten in Peru haben sie erstaunt. „Weiße tiefgefrorene Kartoffeln halten zehn Jahre“, wissen sie seit ihrem Workshop ‚Eine Knolle geht auf Reisen‘ des Vereins Ethnologie in Schule und Unterricht. Die Methodenvielfalt hat ihnen sehr gefallen. Außerdem haben sie Kartoffelleckereien gekocht.
Als plötzlich zwei Handwerker ein Baugerüst reinschieben, sind die Kinder im Saal überrascht. So langsam erkennen sie, dass es sich um ein Kindertheater handelt. Im Stück „mehr mehr mehr“ von Erpho Bell erzählt das „Figuren-Theater Treibkraft“ wie der Kreislauf der Natur aus dem Takt geraten ist. Was können alle gemeinsam dagegen tun?
Matthias Damberg und Katja Ahlers vom Theater „Treibkraft“ aus Hamm kamen im Blaumann.
In vielen Szenen, mit Handpuppen in weiteren Rollen und Meeresbewohnern, die Alarm schlagen, mit Gesang und Musik erzählen sie die Geschichte „Vom Fischer und seiner Frau“ neu. Bis alle Kinder tanzen und klatschen und die beste Idee haben, wie die Menschen besser zusammen leben können.
Im nächsten Jahr wird es das Kinder-Zukunftsdiplom mit großer Unterstützung des Amtes für Grünflächen, Nachhaltigkeit und Umwelt und zahlreichen Kooperationspartnern zum dritten Mal geben, kündigt VHS-Fachbereichsleiterin Regula Püschel an.
Über ethische Grundfragen zu diskutieren ist ein Anliegen der Volkshochschule, die seit 2018 Veranstaltungen über „Tiere und Ethik“, Tierversuche, „Warum wir Tiere lieben und trotzdem essen“ oder „Würdiges Sterben“ thematisiert. Angesprochen wird auch der medizinisch-technische Fortschritt, der immer weiter voranschreitet.
UmBeratung, Tests und Diagnostik beim ungeborenen Leben ging es bei der Diskussion im August 2023.
Beim ungeborenen Leben beginnt für Eltern während der Schwangerschaft eine große Herausforderung: Wie treffen sie eine ganz persönliche Entscheidung, wie viel sie über die Entwicklung ihres Kindes erfahren wollen? Schon durch die ersten Ultraschallbilder während der Vorsorgeuntersuchungen erhalten die Eltern viel mehr als ein erstes Foto des Ungeborenen.
„Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wollen wir unterschiedliche Aspekte und Auswirkungen pränataler Diagnostik thematisieren. Dabei geht es auch um die Frage, welche Bedeutung und Konsequenzen das Angebot von nicht invasiven Pränatal Tests (NIPT) für werdende Eltern, für die Menschen mit Behinderung und ihre Familien sowie für uns als Gesellschaft insgesamt haben“, führt vhs-Direktorin Dr. Anna Ringbeck ganz zu Beginn in die Veranstaltung ein.
vhs-Direktorin Dr. Anna Ringbeck lud zur Diskussion ein.
Drei Ultraschalluntersuchungen gehören im Verlauf der Schwangerschaft zu den bildgebenden Vorsorgeuntersuchungen, denen werdende Eltern mit Freude entgegensehen. Ultraschallbilder waren aber „damals sehr unscharf und kaum etwas darauf zu erkennen…“, so der Beigeordnete für Bildung, Jugend, Familie und Sport der Stadt Münster, Thomas Paal, mit Blick auf die 90er Jahre und seine eigenen Kinder.
Thomas Paal, Beigeordneter der Stadt Münster, begrüßte die Gäste
Bei der Podiumsdiskussion „Pränatale Diagnostik – Fluch oder Segen?“ im vhs-Forum wies Philosoph Prof. Dr. Michael Quante, Uni Münster, auf die ethischen Fragen hin, die sich für werdende Eltern und die gesamte Gesellschaft ergeben.
v. li. Moderatorin Andrea Hansen, Prof. Dr. Ralf Schmitz, UKM, Prof. Dr. Michael Quante, WWU, Dr. Angelika Dohr, pro Familia und Andrea Giebeler, EUTB, und Lebenshilfe Münster e. V. im vhs-Forum
Für welche vorgeburtlichen Untersuchungen soll sich ein Paar entscheiden? Wie würde die junge Familie, ihr Umfeld und die Gesamtgesellschaft mit einer möglichen Behinderung umgehen? Was mache es Eltern so schwer, eine Entscheidung zu treffen?
Darüber müssten sich Eltern Gedanken machen und eine ethische Abwägung treffen. Denn das Ergebnis stelle sie vor ein Dilemma, so Professor Dr. Michael Quante von der Uni Münster. An die Bildungseinrichtungen gewandt forderte er eine Beschäftigung mit ethischen Themen für Kinder ab der Grundschule. Künftige Generationen würden immer öfter derartige Entscheidungen treffen müssen, so der Bioethiker. Michael Quante ging es vor allem um eine ergebnisoffene Beratung. Ob sich die Eltern für die Beibehaltung der Schwangerschaft entschieden oder nicht, sei eine schwierige Abwägung.
Dr. Angelika Dohr, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
„In der seit Jahren geführten Debatte sind wir leider keinen Schritt weitergekommen,“ meint die Gynäkologin Angelika Dohr, die schon 2012 eine Stellungnahme aus Sicht von pro Familia geschrieben hat. Die Sequenzierung des Erbgutes habe zuerst die Erkennung der Trisomien 18, 21 und 23 ermöglicht. Der Test aus mütterlichem Blut sei aber erst der Anfang für viele weitere Tests, prognostizierte Angelika Dohr.
Ihre Elternberatungen im Universitätsklinikum Münster sieht sie als kooperierende Beraterin und ärztliche und systemische Psychotherapeutin von großer Übereinkunft der Paare geprägt. Sie hob die interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler medizinischer Fachrichtungen im Universitätsklinikum Münster für das Wohl der werdenden Mutter und des Kindes hervor.
Pränatale NIPT-Tests geben eine statistische Wahrscheinlichkeit an
Bei nicht-invasiven Verfahren wird mithilfe verschiedener Parameter wie dem Alter der Mutter, bestimmten Blutwerten und weiteren „Softmarkern“ eine bestimmte Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung oder Behinderung des Kindes berechnet. Das heißt also, dass nach einer nicht-invasiven Untersuchung keine Diagnose vorliegt, sondern nur eine statistische Aussage über die Wahrscheinlichkeit. Im Wesentlichen handelt es sich bei diesen Untersuchungen um die Abklärung von Trisomie 21, 18 und 13.
Seit dem 1. Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den nicht invasiven Pränatalen Test (NIPT) auf die Trisomien 13, 18 und 21. Damit wird festgestellt, ob das werdende Kind wahrscheinlich eine Trisomie hat oder nicht. Der Test dient im Unterschied zu anderen vorgeburtlichen Untersuchungen nicht dem Ziel, eine Heilung zu ermöglichen. Die Eltern können sich gegebenenfalls auf eine Erkrankung oder Behinderung ihres Kindes einstellen. Unter Umständen kann die Geburt entsprechend vorbereitet, Entscheidungen über das eigene Leben sowie das Leben des Kindes nach der Geburt getroffen und geplant werden.
Durch weitere vorgeburtliche Untersuchungen wird das Risiko einer Krankheit oder Behinderung eher einschätzbar. Die invasiven Untersuchungen greifen im Unterschied zu den nicht-invasiven Untersuchungen in den Körper der Frau ein, indem Gewebeproben des entstehenden Mutterkuchens, Fruchtwasser oder kindliches Blut entnommen werden. Mit den gewonnenen Proben soll abgeklärt werden, ob beim Kind eine Chromosomenstörung oder eine schwerwiegende Erbkrankheit (sofern eine familiäre Anlage bekannt ist) vorliegt. Sie sind frühestens ab der 12. Schwangerschaftswoche möglich.
Prof. Dr. Ralf Schmitz, Gynäkologe und Leiter der Geburtshilfe und Pränatalmedizin im Universitätsklinikum Münster
Professor Dr. Ralf Schmitz sieht den medizinischen Fortschritt bei der pränatalen Diagnostik, Geburtsvorbereitung („auch für werdende Väter“) und der Geburt positiv: „Wir haben immer mindestens drei Menschen im Blick“, meint er und legt besonderes Augenmerk auf einen menschlichen Umgang mit den Schwangeren, den Familien und ihren Bedürfnissen und Ängsten. Speziell ausgebildete Ärzte mit einer Qualifizierung nach der Deutschen Ultraschall Gesellschaft (DEGUM) der Stufen II und III und hochmoderne 3D-fähige Ultraschallgeräte bieten ein höchstes Maß an Qualität und Sicherheit. Diese qualifizierten Ärztinnen und Ärzte sollten Eltern aufsuchen. Was die medinische und gesellschaftliche Entwicklung in Richtung Inklusion angehe, sagt er: „Ich bin da Optimist.“
Andrea Giebeler, EUTB-Beratung
Andrea Giebeler, Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung (EUTB) und Elterngruppe für Kinder mit Downsyndrom der Lebenshilfe Münster e. V., rät Eltern, auch Angebote von nicht ärztlichen Beraterinnen und Beratern zu nutzen. Andrea Giebeler, selbst Mutter einer 18-jährigen Tochter mit Downsyndrom, rät Eltern zu einer Beratung, die über die ärztliche Information und Betreuung hinausgeht. Beraterinnen und Berater bei EUTB seien geschult, viele Fragen rund um den möglichen Ausgang einer Schwangerschaft zu beantworten. Giebeler klärt schon während der Schwangerschaft über persönliche und familiäre Fragen auf und warnt vor einem gesellschaftlichen Normierungsdruck.
Aber auch die praktischen Hindernisse auf dem Weg bei der Betreuung eines Kindes mit vielfältigen Einschränkungen seien groß, viele Anträge zu stellen. Als echten Fortschritt in der Unterstützung sieht sie Pflege- und Betreuungsgeld: „Um vieles andere müssen wir kämpfen.“ Und das kann nicht jeder gleich gut. Mehr Infos unter https://www.lebenstraum-teilhabeberatung.de/
Robert Giebeler und seine Tochter sitzen in der 1. Reihe im vhs-Forum
Moderatorin Andrea Hansen gab den Erfahrungen und Sichtweisen der vier Podiumsteilnehmerinnen und –teilnehmern genügend Raum und wandte sich auch ans Publikum.
Inklusion als äußeres „Sichtbar werden“ von Menschen mit Behinderungenund ihren Familien in der Gesellschaft – diesen Wunsch hatte Angelika Dohr von pro Familia für eine veränderte und offenere Gesellschaft.
Jeder Verbraucher und jede Verbraucherin in Deutschland wirft im Jahr etwa 78 Kilogramm Lebensmittel weg. Grund genug, um beim Kinder-Zukunftsdiplom ein Experiment zu wagen und gemeinsam mit den teilnehmenden Kindern Lebensmittel zu retten.
Möhren, Kohlrabi, Brokkoli und Obst – all das hatten die Kinder zum Schnibbeln mitgebracht. Zu Hause war es „übrig“ und wäre vielleicht im Müll gelandet. Und die mitgebrachte schrumpelige Paprika? Kann man die überhaupt noch essen?
Im Garten in der Ewaldistraße stand das Kochrad „Pepe“ aufgebaut
Bei der Veranstaltung „Mit 100 Grad auf dem Rad“ haben die Kinder genau darüber diskutiert, (aus)probiert und letztlich aus den Lebensmitteln ein tolles Essen gezaubert.
Schnibbeln, schälen und leckeres Essen selber zubereiten macht Spaß
Es gab selbstgemachte Nudeln mit Gemüse und Soße, dazu Kopf- und Obstsalat. Zum Schluss haben alle zusammen gegessen und den Nachmittag ausklingen lassen.
Tomatensoße schön umrühren auf dem Gaskocher von „Pepe“
Einige Mitglieder der Gruppe gegen Lebensmittelverschwendung haben die Mädchen beim Kochen ganz praktisch unterstützt und mit ihnen über einen „Sichtwechsel_2030“ diskutiert, so der Name ihrer Initiative. Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit!
Mit ganz viel Kreativität und Fantasie entstehen leckere Salate
Das Kochrad Pepe ist im Juli insgesamt drei Mal in der Ewaldistraße zu Gast. Die Initiative Sichtwechsel_2030 begleitet die Kinder des Zukunftsdiploms bei ihren Aktivitäten. Mhhmm – echt lecker!
Tag zwei auf der längsten Radtour des vhs-Bildungsurlaubs führte die zehn Bildungsurlauber*innen nach Ameke bei Drensteinfurt. Die 32 Kilometer lange Radstrecke führte die Gruppe durch die Wiesen, Felder und Wälder der Münsterländer Parklandschaft.
Saatgut auf einem ökologisch bewirtschafteten Hof herstellen (Th. M.)
Erste Station war der Bioland-Hof von Peter Angenendt und Thomas Strnad. Die beiden Schwager betreiben den familiären Betrieb, der sich auf den Gemüseanbau und die Saatgutvermehrung spezialisiert hat. „Zur Verwertung von Über- und Ausschuss halten wir unsere Schweine“, erklärt Peter Angenendt den Teilnehmer*innen. Die Führung führt von den Schweinen zum Gemüseanbau und dessen Weiterverarbeitung. Anders als am Vortag, als die Gruppe den Bioland-Betrieb Schulze Buschhoff in Handorf besuchte, wählt Peter Angenendt ein ganz anderes Vertriebskonzept. „Wir beliefern regional Supermärkte, vor allem solche, die Inhabergeführt sind, wie Rewe- oder Edeka-Märkte in der Umgebung.“
Überschuss wird an hofeigene Schweine verfüttert (Th. M.)
Der Gemüseanbau ist eines der drei Standbeine, ein weiteres ist die Saatgutvermehrung. „Viele ökologisch wirtschaftende Betriebe aus der Region bestellen bei uns direkt. Sie kaufen aber nicht nur das Saatgut, sondern bekommen auch immer eine umfassende Beratung. Klarer Trend geht zu Hülsenfrüchten, wie Erbsen und Linsen“, sagt der Bio-Landwirt.
Gemüseanbau ist ein weiteres Standbein des Saatgutherstellers (Th. M.)
Zum intensiven Austausch zur Frage des Einsatzes von Gentechnik in der Saatgut-Züchtung lädt der Landwirt die Gruppe auf die Terrasse in seinem Bauerngarten ein. Im Gespräch geht es um Saatgutzucht und -Vermehrung, um die Rolle der internationalen Konzernen, es geht um Patente auf Lebensmittel und um die Frage, wie wirkt sich die Entwicklung auf die regionale bäuerliche Landwirtschaft aus. Nach der Diskussion geht es für die Teilnehmer*innen nur einen Hof weiter: zum Hof May.
Schwein gehabt: Zuchttieren ein besseres Leben ermöglichen
Simona und Carl-Hendrik May sind beide Agraringenieure, und betreiben gemeinsam den landwirtschaftlichen Familienbetrieb im südlichen Münsterland in der inzwischen 22. Generation. Seit 2021 erst bewirtschaften die beiden ihren Hof im Vollerwerb und als Ausbildungsbetrieb. Begonnen hat alles mit einer Handvoll Hühner. Heute sind es einige Tausend Hühner und einige Hundert Schweine. Zentrales Thema von Carl-Hendrik May ist das Tierwohl. Für die Mays ist es eine Herzensangelegenheit. Weshalb sie sich von Anfang an für die mobile Freilandhaltung der Legehennen entschieden haben.
Schweine auf Stroh mit doppelt so viel Platz wie vorgeschrieben (Th. M.)
Aufgrund der guten Erfahrungen und der Absicht den Tieren am Hof ein stressfreies und artgerecht Leben zu ermöglichen – um eben die sehr gute Qualität der Produkte zu gewährleisten, stellten die Mays 2022 auch die gesamte Schweinehaltung auf Haltungsform 4 umzustellen. Ohne Betonspalten, ohne Gülle, dafür mit viel Stroh, Licht, Luft, 2,5mal so viel Platz wie gesetzlich vorgesehen und natürlich mit Ringelschwanz – unser Ameker StrohSchwein. Ein weiterer konsequenter Schritt zu mehr Tierwohl und Produktqualität war für die Mays die Errichtung einer eigenen Hofmetzgerei. Die Schweine werden somit ohne jeglichen Verlade- und Transportstress auf dem Betrieb geschlachtet, handwerklich zerlegt und anschließend zu hochwertigen Produkten selbst weiterverarbeitet.
Mehr Tierwohl in Haltungsform 4: Frische Luft im offenen Stall (Th. M.)
Aufgrund der guten Erfahrungen und der Absicht den Tieren am Hof ein stressfreies und artgerecht Leben zu ermöglichen – um eben die sehr gute Qualität der Produkte zu gewährleisten, stellten die Mays 2022 auch die gesamte Schweinehaltung auf Haltungsform 4 umzustellen. Ohne Betonspalten, ohne Gülle, dafür mit viel Stroh, Licht, Luft, 2,5mal so viel Platz wie gesetzlich vorgesehen und natürlich mit Ringelschwanz – das Ameker StrohSchwein. Ein weiterer konsequenter Schritt zu mehr Tierwohl und Produktqualität war für die Mays die Errichtung einer eigenen Hofmetzgerei. Die Schweine werden somit ohne jeglichen Verlade- und Transportstress auf dem Betrieb geschlachtet, handwerklich zerlegt und anschließend zu hochwertigen Produkten selbst weiterverarbeitet.
Kreativität und Engagement steckt in der heimischen Landwirtschaft
Die Teilnehmer*innen waren überrascht, wieviel Kreativität und Engagement in der Landwirtschaft steckt, „wo doch alles immer am Jammern ist“, sagt eine der Teilnehmerinnen. Simona und Carl-Hendrik May haben die Teilnehmer*innen von ihrem Konzept als Alternative innerhalb der konventionellen Landwirtschaft überzeugt. Erfolg gibt ihnen recht.
„Puhhh, dieser Rad-Tag heute war anstrengend“, sagen die Teilnehmerinnen und sind froh, sich am Abend ausruhen zu können.
Dieser Frage gehen in dieser Woche zehn Bildungsurlauber*innen nach.Die Volkshochschule Münster bietet diesen fünftägigen Kurs zum ersten Mal an. Gemeinsam mit Dozent Thomas Mosebach sind die Teilnehmer*innen „Unterwegs mit dem Fahrrad zu Erzeugerbetrieben rund um Münster“.
Leonard Große-Kintrup erklärt die Milcherzeugung (Thomas Mosebach)
Auf dem Hof geben derzeit 150 Kühe Milch für zahlreiche wertvolle Milchprodukte. Die Tiere leben in einem modernen Stall mit natürlichem Klima. Die Futtermittel – selbstverständlich ohne Gentechnik – stammen vorrangig aus eigenem Anbau.
Im offenen Stall werden die Milchkühe gehalten (Thomas Mosebach)
Die Erzeuger-Expedition mit dem Fahrrad führt die Gruppe am Nachmittag zum Hof von Jörg und Victoria Schulze Buschhoff. Der Gemüseanbau ist das Kerngeschäft am Bioland-Hof Schulze Buschhoff mit dem Direktvertrieb „Ökullus“.
Bunter Blühstreifen auf dem Acker am Wegesrand (Thomas Mosebach)
Jörg Schulze Buschhoff zeigt den Bildungsurlauber*innen der Volkshochschule Münster den Hof, die Gemüseäcker und die Getreidefelder.
„Ökullus“-lädt ein: Jörg Schulze Buschhoff erklärt den Ackerbau (Thomas Mosebach)
Der ökologische Landbau steht im Mittelpunkt der Gespräche zwischen dem Landwirt und den Teilnehmenden. Jörg Schulze Buschhoff erklärt, wie eine nachhaltige Nahrungsmittelerzeugung gewährleistet werden kann, er erläutert die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und beschreibt die Weg zur Transformation der Gesellschaft.
Landwirt Jörg Schulze-Buschhoff diskutiert mit Teilnehmenden (Th. M.)
Am Ende des Tages haben die Teilnehmer*innen einen spannenden, erfüllten, informativen und sportlichen Tag erlebt.
Ausblick auf den zweiten Tag
Am nächsten Tag geht’s auf die längste Tour – 30 Kilometer bis nach Drensteinfurt. Dort besucht die Gruppe „Münsterland Saatgut“ und geht der Frage nach, welche Auswirkungen Lebensmittel-Patente auf die Ernährung hat, und am Hof May beschäftigt sich die Gruppe mit der Frage: „1,2,3, oder 4?“ Tierwohl in der konventionellen Schweinehaltung. Familie May hält ihre Schweine in der Haltungsstufe 4 und befindet sich damit in der gleichen Haltungsstufe wie ökologisch wirtschaftende Betrieb.
Über 50 Gäste kamen zur Auftaktveranstaltung des Kompostfestival, die vom ZIN und vom StadtLabor gemeinsam mit der vhs Münster und der fairteilbar organisiert wurde
Mitte Juni fand im vhs-Forum das Kreislauf-Dinner als Auftakt des diesjährigen Kompost-Festivals des StadtLabors des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Münster statt. Die experimentelle Veranstaltung wurde gemeinsam vom ZIN und vom StadtLabor mit der vhs Münster und der fairteilbar organisiert.
Rund 50 Bürgerinnen und Bürger kamen als Tischgesellschaft zusammen, um in vier Gängen über verschiedene Facetten der Kreislaufwirtschaft ins Gespräch zu kommen.
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis eröffneten die Gänge mit kurzen Tischreden.
Während Mikrobiologe und ZIN-Mitglied Prof. Dr. Bodo Philipp und Medienkünstlerin Ella von der Haide dabei das Mikrobiom als essenzielles Element von Kompost in den Blick rückten, lenkte Thomas Mosebach, Leiter des Bildungsbauernhofs Emshof, den Blick auf Kreisläufe im Kontext Landwirtschaft.
Dr. Tobias Gumbert, Politikwissenschaftler und Meike Jungnickel, EU-Projekt HOOP, CSCP, sprachen über den Wert von (Bio)Müll, während Hydrogeologin Dr’in Patricia Göbel und Roland Wolf, NetSan e.V., auf zunehmende Wasserknappheit und neue Wege zur Einsparung dieses wichtigen Rohstoffs aufmerksam machten.
Nach jedem schmackhaften Gang wechselte die Tischgesellschaft indem sich die Gäste an einem anderen Tisch neu zusammenfanden.
Die Freude am Austausch ganz unterschiedlicher Meinungen und Erfahrungen zu Komposttoiletten, Biomüll, Repair-Cafés und vielen weiteren Themen war deutlich wahrnehmbar und schließlich endete das Kreislauf-Dinner mit der Einsicht, dass bereits ein großer Reichtum an Ideen zum Leben und Wirtschaften in Kreisläufen besteht und (wie so oft) der Schritt hinaus aus der eigenen Blase und ins gemeinsame Handeln die eigentlichen Herausforderungen darstellen.
Im Botanischen Garten der Universität Münster blüht und grünt es überall. Am Eingang treffen wir Mirja und Johanna, die die Kinder und ihre Eltern begrüßen. Die Kinder gehen alleine mit.
Dr. Mirja Hentschel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Botanischen Garten, Johanna Schmidt Studierende. Sie führen die Kids bei ihrem zweieinhalbstündigen Besuch.
Im Botanischen Garten blüht es Ende Juni überall
Was sind denn eigentlich Faserpflanzen?
„Welche Faserpflanzen kennt ihr?“, fragt Mirja auf der Wiese unter einem großen Baum.
„Brennnesseln“, ertönt es laut.
Mirja erklärt den Kids heute, woraus ihre Kleidung gemacht ist.
Den Unterschied von Fasern mit pflanzlichem, tierischem oder chemischen Ursprung können die Kinder fühlen – und riechen.
Sie fühlen einen karierten Baumwollstoff und erhalten eine Handvoll Schafwolle. Kratzt leicht, ist fettig und riecht etwas streng. Schafwolle fühlt sich anders an als Baumwolle.
„Mein T-Shirt ist ganz weich“, befühlen die Kinder ihre Pullis. „Guckt doch mal auf das eingenähte Schildchen, woraus ist eure Kleidung gemacht?“, will Mirja wissen. Alle T-Shirts sind aus Baumwolle.
Aber es gibt auch Mischgewebe aus verschiedenen Fasern. Mirja holt einige Kleidungsstücke aus verschiedenen Garnen aus der Schubkarre – auch eine graue Weste ihrer Oma. Sie hält sie hoch. Die ist aus Polyester, das ist eine Chemiefaser, sie raschelt so komisch.
Schubkarre mit vielen Materialien für den Workshop „Faserpflanzen“
Welche Faserpflanzen finden wir im Botanischen Garten?
Die Kinder machen sich auf die Suche und gehen in zwei Gruppen geführt von Mirja und Johanna los. Die drei Faserpflanzen sollen sie mit Hilfe eines gezeichneten Plans finden.
Um Brennnesseln, Baumwolle und Lein soll es heute gehen.
An einer Wildblumenwiese machen die Kids zuerst halt. Dort wachsen lange Stängel mit kleinen Fruchtständen oben dran. Sie sind noch grün.
„Wenn die Pflanzen gelb sind, werden sie geerntet, aber nicht abgemäht, sondern herausgerissen. Sonst brechen die langen Halme ab, die noch verarbeitet werden sollen. Das macht eine Maschine“, erklärt Mirja ihrer kleinen Gruppe anhand von einfachen Erklärungen mit Fotos.
Fruchtstände der Leinpflanzen (WWU/Botanischer Garten)
Die Garben werden gekämmt und zu Garn gesponnen. Was kann man alles daraus machen? Zum Beispiel Betttücher. Sie sind schön kühl, knittern aber auch schnell wie auch der Kleiderstoff. Oder Leinwand. Denn der Holzrahmen ist mit Leinen bespannt.
„Leinsamen könnt ihr über euer Müsli streuen, den kann man essen“, erklärt Mirja und zeigt auf eine Abbildung. In welchem Wort ist denn „Lein“ enthalten? Da müssen die Kinder länger überlegen. In Leine. Für Schiffe wurden aus den Fasern lange Leinen gedreht.
Ein kurzer Erklärfilm auf einem Tablet erzählt noch mehr über die Pflanze, die auch im Münsterland auf den Feldern wächst.
Brennnesseln machen Aua
Auf zur nächsten Pflanze. Sie steht im Arzneigarten und ist mit kleinen Härchen bedeckt. Die Stängel sind sehr lang. Anfassen tut weh.
„Seid ihr schon mal an den Blättern und Stielen entlanggestreift?“ fragt Mirja. Das brennt, ist aber nicht gefährlich. Ja, das Brennen kennen die Kids aus eigener Erfahrung.
Brennnesseln nur mit Vorsicht anfassen (WWU/Botanischer Garten)
“Aus Brennnesseln wird Nesselstoff gemacht, deshalb heißt er so“, erklärt uns Mirja.
Auf zur dritten Faserpflanze in das Victoria-Tropengewächshaus vorbei an der Orangerie. Die Kinder finden den Weg alleine.
„Puh, hier ist es richtig feucht und warm.“ Am Teich mit den riesigen Victoria-Seerosen bleiben die Kids stehen. Fische schwimmen darin. Das ganze Tropenhaus ist voll mit riesigen Pflanzen, auf ihren großen Blättern sind viele Wassertropfen.
Aber wo ist die Baumwollpflanze?
Baumwollstrauch im Viktoria-Tropenhaus im Botanischen Garten
„Die Baumwolle wächst an einem Strauch, nicht am Baum“, schmunzelt Mirja.
Da sind grüne Büsche mit weißen Tupfen dran, wie Watte sehen sie aus.
„Fühlt sich sehr feucht und weich an!“, spüren die Kids. Sie merken aber auch, dass in den Wattebäuschchen Samen sind, die pieksen.
Sie erfahren sehr viel über den Anbau von Baumwolle in tropischen und subtropischen Ländern, den hohen Wasserverbrauch und die Menschen, die die viele Fußballfelder große Plantagen mit der Hand abflücken. Mit der Maschine geerntete Baumwolle enthält noch Pflanzenreste. Feine Baumwolle wird ausschließlich mit der Hand gepflückt.
Die Infos sehen sie auf dem Erklärfilm auf dem Tablet.
Einzelne Baumwollblüte
Die Suche nach den Faserpflanzen ist zu Ende. Für die Älteren käme noch der Hanf dazu, aber das ist für die Kleinen noch zu viel an Infos.
Zurück am Tisch gibt erst mal eine Frühstückspause und dann basteln die Kinder aus Fasern und Perlen eigene kleine Armbänder und nehmen sie mit nach Hause.
Jetzt wissen sie, woraus ihre Kleidung gemacht wird.